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„Die Flucht“ ist eine teamWorx Produktion in Co-Produktion mit ARD Degeto, BR, WDR, SWR, HR, ARTE und EOS Entertainment, in Zusammenarbeit mit dem RBB. Gefördert mit Mitteln von FilmFernsehFonds Bayern, Medienboard Berlin-Brandenburg, Nordmedia und MEDIA Plus.
Sommer 1944. Lena Gräfin von Mahlenberg reist aus Berlin in ihre Heimat Ostpreußen, um sich mit ihrem todkranken Vater auszusöhnen.
Acht Jahre zuvor hatte Lena Ostpreußen verlassen, um ihr uneheliches Kind Viktoria großzuziehen, statt Heinrich Graf von Gernstorff zu heiraten, dem sie schon lange „versprochen“ war, den sie aber nie geliebt hat. Die Entscheidung für das Kind und gegen die Ehe mit Heinrich führte zum Bruch mit ihrem Vater, Berthold Graf von Mahlenberg.
Auch bei ihrer Rückkehr verhält sich der Vater schroff und abweisend. Um ihm zu beweisen, dass sie eine gute Tochter ist, lässt sich Lena wieder auf die Gepflogenheiten des ostpreußischen Adels ein. In den Kriegswirren übernimmt sie die Verantwortung für das Mahlenberg’sche Gut. Sie holt ihre Tochter, die in der Kinderlandverschickung in Bayern ist, zu sich und ringt sich zu der Entscheidung durch, Heinrich doch noch zu heiraten. Der Selbstmord von Heinrichs Bruder Ferdinand verhindert aber zunächst die Hochzeit.
Während die Trecks von Flüchtenden aus dem Memelland und aus Litauen zunehmen und die Front immer näher rückt, versucht Lena, den drohenden Untergang zu verdrängen. Doch ein Mann auf ihrem Hof macht sie immer wieder auf die nahende Katastrophe aufmerksam: François Beauvais, ein französischer Kriegsgefangener. Zwischen ihm und Lena entsteht eine – für sie nicht lebbare – unmögliche emotionale Verbindung.
Lena steht mehr und mehr zwischen ihrer traditionsreichen Erziehung und einer neuen Zeit. Im Januar 1945 müssen sie und ihre Tochter mit den Menschen ihres Gutes vor der herannahenden Front flüchten. Ihr Vater, Graf von Mahlenberg, sieht den Untergang der alten Welt unweigerlich heraufziehen, ist aber unfähig, sich von den alten Werten zu lösen. Es gelingt ihm zwar, sich mit seiner Tochter auszusöhnen, doch er bleibt auf dem Familiensitz zurück und überträgt Lena die Verantwortung für die ungewisse Zukunft des Mahlenberg’schen Trecks und das Überleben ihrer Schutzbefohlenen.
Lena führt die ihr anvertrauten Menschen durch einen unbarmherzigen Winter, von Ostpreußen bis nach Bayern. Auf diesem langen und beschwerlichen Weg entwickelt sich Lenas Beziehung zu François zu einer lebensbedrohlichen Verstrickung, die Lena schließlich zunächst zur Aufgabe dieser Liebe zwingt.
Im Frühling 1945 erreicht Lena Bayern. Die alte Gesellschaftsordnung hat sich endgültig aufgelöst. Es gibt Raum für neue Wege. Lena entscheidet sich nun unwiderruflich gegen Heinrich. Der Weg in die neue Zeit führt dazu, dass die bisher unverrückbar geltenden Konventionen verblassen: Privilegien, Standesdünkel und überkommene aristokratische Herrschaftsgefüge lässt Lena hinter sich. Durch die erzwungene Völkerwanderung sind die Menschen, von Sozialisation und Herkunft ursprünglich weit voneinander entfernt, gleicher geworden: Sie stehen alle vor dem Nichts, den Trümmern ihrer Existenzen, und müssen, jeder für sich, neu beginnen.