Am 18. Dezember 1917 wird die Universum-Film AG (Ufa) gegründet, um der ausländischen Filmkonkurrenz, auch in der Propaganda, besser gewachsen zu sein. Nach Kriegsende kommt es jedoch zu einer Konzentration auf publikumswirksame Genres. Ab 1922 fungieren die Neubabelsberger Bioscop-Ateliers neben den Ateliers in Berlin Tempelhof als Produktionszentrum der Ufa, die 1926 durch den Bau der damals größten Atelierhalle Europas erweitert werden. Erich Pommer wird Leiter aller Ufa Produktionsbetriebe (1923). Regisseure wie Fritz Lang oder F.W. Murnau realisieren nun Großprojekte wie „Metropolis“, „Dr. Mabuse“, „Die Nibelungen“, „Faust“ oder „Der letzte Mann“ für die Ufa. Nach einer schweren Finanzkrise übernimmt die Scherl-Gruppe des Großverlegers Alfred Hugenberg die Ufa im Jahre 1927. 1930 inszeniert Josef von Sternberg mit Emil Jannings und Marlene Dietrich den Tonfilm-Welterfolg „Der blaue Engel“.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gehen Billy Wilder, Fritz Lang, Erich Pommer und andere in die Emigration. Mit der Gründung des Ministeriums für Propaganda und Volksaufklärung unter Joseph Goebbels und der Errichtung der Filmkreditbank GmbH kontrolliert der Staat die gesamte deutsche Filmproduktion. Unterhaltung des Kinopublikums steht nun im Vordergrund. Es entstehen Filmkomödien mit Hans Albers und Heinz Rühmann, Operetten- und Revuefilme mit Zarah Leander sowie der opulente Farbfilm „Münchhausen“. Die Gleichschaltung wird 1942 mit der Verschmelzung von Ufa, Tobis, Terra, Bavaria und Wien-Film zu einem einzigen Konzern, der Ufa-Film GmbH (Ufi) abgeschlossen.
Am 24. April 1945 besetzen Einheiten der Roten Armee das Ufa-Gelände. Mit Erteilung der ersten Produktionslizenz durch die Sowjetische Militäradministration wird am 17. Mai 1946 die Deutsche Filmaktiengesellschaft, kurz DEFA, gegründet, als deren erster Spielfilm Wolfgang Staudtes „Die Mörder sind unter uns“ (1946) mit Hildegard Knef realisiert wird. Das restliche Reichsfilmvermögen bleibt in den westlichen Besatzungszonen unter treuhänderischer Verwaltung, bis es 1956 zur Privatisierung von Bavaria und Ufa kommt. Die Universum-Film AG (Ufa) und die Ufa-Theater AG werden von einem Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank übernommen. Ufa-Chef Arno Hauke kämpft jedoch vergeblich gegen die Filmkrise an.
1964 erwirbt Bertelsmann die Universum-Film AG sowie sämtliche Anteile an der Ufa-Theater AG. Um den Ausverkauf der Filmrechte der alten Ufa zu verhindern, wird auf Betreiben der Bundesregierung und der Filmwirtschaft die in Wiesbaden ansässige Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung errichtet, die 1966 die Rechte an den Ufa- und Bavaria-Filmen erwirbt und seither verwaltet. 1972 erwirbt die Riech-Gruppe die Ufa-Theater AG und führt diese mit einer Lizenz von Bertelsmann unter dem Ufa-Rhombus weiter. Das Ufa-Namensrecht verbleibt indes bei Bertelsmann. Es kommt unter Werner Mietzner zu einer Renaissance der Ufa-Produktionen in der UFA Fernsehproduktion. Mit dem Start des Privatfernsehens gründet Bertelsmann gemeinsam mit Gruner & Jahr für ihre Beteiligungen an Hörfunk- und Fernsehsendern wie RTL und Premiere sowie für die Vermarktung von Film- und Sportrechten die UFA Film und Fernseh GmbH in Hamburg. Gründungsgeschäftsführer sind Bernd Schiphorst und Manfred Harnischfeger. Ab 1984 betreut die Holding zusätzlich die TV-Produktionsaktivitäten der Bertelsmann-Gruppe.
Ab Herbst 1991 stehen die Produktionsfirmen der UFA unter der Leitung von Wolf Bauer als Vorsitzenden der Geschäftsführung. Neben Axel Reick als kaufmännischen Geschäftsführer beruft Bauer zudem Norbert Sauer zum Geschäftsführer der UFA-Fernsehproduktion und zum Mitglied der Holding-Geschäftsführung. Die UFA Film & TV Produktion entwickelt sich in den darauffolgenden Jahren zum größten deutschen Produktionsunternehmen. Preisgekrönte TV-Movies, langlaufende Entertainment-Formate quotenstarke Daily-Soaps, zahlreiche Primetime-Serien, Sitcoms und non-fiktionale Programme machen die UFA mit 2000 gesendeten Programmstunden zum Marktführer in Deutschland.
Mit dem Australier Reg Grundy, dem Erfinder innovativer und international erfolgreicher Fernsehformate, initiiert Wolf Bauer eine höchst erfolgreiche Kooperation. Die daraus entstandene Firma Grundy UFA TV Produktions GmbH mit den Geschäftsführern Mike Murphy und Wolf Bauer etabliert mit Gute Zeiten – schlechte Zeiten die industrielle Form der Fernsehproduktion. Grundy UFA entwickelt sich zum erfolgreichsten europäischen Produzenten von täglichen Serien und Telenovelas.
1998 gründen Wolf Bauer und Nico Hofmann teamWorx, ein Unternehmen das für herausragende, anspruchsvolle Eventproduktionen steht.
Ab 2002 gehört auch das Produktionsunternehmen Phoenix-Film unter der Leitung von Markus Brunnemann zur UFA. Sein Vater Karl Heinz Brunnemann gründete das Unternehmen 1979 aus der Deutschen Synchron in den einstigen Ufa-Ateliers in Tempelhof. Phoenix widmet sich vornehmlich publikumswirksamen Reihen und Familienserien.
Die UFA-Fernsehproduktion entwickelt in dieser Zeit eine hohe Kompetenz für Krimi-Reihen und Serien, wie SOKO und für herausragende TV-Movie Produktionen.
Nach der Übernahme von Pearson TV durch die RTL Group wird auch das Show & Entertainment Geschäft der Grundy unter dem Dach der UFA zusammen geführt. Die UFA ist damit die Dachgesellschaft aller Produktionsaktivitäten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Ungarn und damit Teil des weltweiten Produktionsgeschäftes der RTL Group.
Mit der 2008 gegründeten UFA Cinema startet die UFA auch wieder die Produktion großer Kinofilme wie Der Medicus.
2009 wird dann unter der Leitung von Jens-Uwe Bornemann das UFA Lab gegründet. Das zentrale Aktivitätsfeld dieses Unternehmensteils ist die Kreation und Produktion von Inhalten für neue digitale Plattformen. Diese digitale Produktionsunit für innovatives, transmediales Bewegtbild & Storytelling entwickelt neue Programmformen und Geschäftsmodelle für die digitale Transformation der UFA.
Angesichts der Veränderungen im Medienmarkt und der rasch voranschreitenden digitalen Transformation der Bewegtbildnutzung wurde 2013 eine strategische Neuausrichtung beschlossen, um die Zukunftsfähigkeit der UFA zu sichern. Das bisherige unternehmerische Leitprinzip der UFA, die sieben Programmlabels in einem geregelten Wettbewerb am Markt zu positionieren, wurde ersetzt durch eine One-UFA-Strategie, die eine verstärkte Vernetzung der kreativen Potenziale und einen verbesserten Innovations- und Developmentprozess vorsieht und das einzigartige produzentische Know-how für das Gesamtunternehmen bündelt. Eine neue, vereinfachte Organisationsstruktur folgt konsequent diesem Leitprinzip. Aus sieben Labels wurden drei UFA-Units gebildet.
Unter dem Dach der UFA GmbH agieren nun vier Genre spezifische Einheiten: UFA Fiction, UFA Serial Drama, UFA Show & Factual und UFA Documentary.
Die UFA Fiction ist die Fusion der bisher getrennt agierenden fiktionalen Labels teamWorx, UFA Fernsehproduktion und Phoenix Film. Als weitere Unit firmiert GrundyUFA nun als UFA Serial Drama. GRUNDY Light Entertainment und UFA Entertainment wurden in UFA Show & Factual umbenannt. Die UFA Documentary ist eine in 2021 neu gegründete Unit für Dokumentationen.
2017 feierte die UFA ihr 100-jähriges Bestehen. Damit verbunden ist ein Jahrhundert wechselvoller Filmgeschichte und eine Unterhaltungsmarke, die sich im Zusammenspiel von Tradition und Innovation immer wieder neu erfunden hat.
Das Jubiläumsjahr 2017 war für die UFA nicht nur Anlass zu feiern, sondern auch Gelegenheit, Rückschau zu halten und noch einmal neue Perspektiven auf eine bewegte hundertjährige Historie zu gewinnen. Als größter deutscher Programmkreateur prägt die UFA heute die Fernsehlandschaft mit TV-Events, Movies, Kinofilmen, Reihen, langlaufenden und täglichen Serien sowie Shows und Realityformaten.
Die UFA hat in den vergangenen 100 Jahren unvergessliche Bilder geschaffen. Allen Epochen ihrer Unternehmensgeschichte gemein ist die Marke UFA, die auch in Zukunft für Leidenschaft, Kreativität und unverwechselbare Programme stehen wird.