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Wir sind Teil des Arbeitskreises „Green Shooting“

25.02.2020
Mehr Klima- und Umweltschutz beim Drehen – die UFA ist gemeinsam mit weiteren Größen der Filmbranche Teil des Arbeitskreises "Green Shooting".

Der Arbeitskreis „Green Shooting“
Der 2017 von der baden-württembergischen Filmförderung (MFG) gegründete und geleitete Arbeitskreis „Green Shooting“ arbeitet seit der Gründung konsequent an einer Transformation hin zu einer ökologisch nachhaltigen Produktionsweise. Dem Arbeitskreis gehören neben der MFG und der UFA auch die Produktionsunternehmen Divimove, Ziegler Film, Bavaria Fiction und Constantin, die Sender ARD, Mediengruppe RTL, Sky und ZDF, die Filmförderung Hamburg-Schleswig-Holstein, die deutsche Filmakademie und die Filmverbände Produzentenallianz und Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen an.

Der bundesweite Arbeitskreis „Green Shooting“ sowie die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) setzen gemeinsam ein deutliches Zeichen für noch mehr Klima- und Umweltschutz bei der Film- und TV-Produktion. Eine entsprechende Initiative wurde am 24. Februar 2020 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin vorgestellt.

Der Arbeitskreis „Green Shooting“ mit TV-Sendern, Produktionsfirmen, Filmförderungen und Verbänden sowie die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) setzen gemeinsam ein deutliches Zeichen für noch mehr Klima- und Umweltschutz bei der Film- und TV-Produktion.
Der Arbeitskreis „Green Shooting“ mit TV-Sendern, Produktionsfirmen, Filmförderungen und Verbänden sowie die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) setzen gemeinsam ein deutliches Zeichen für noch mehr Klima- und Umweltschutz bei der Film- und TV-Produktion.

Nationales Zertifikat für grünes Drehen
Ein Zertifikat für besonders nachhaltiges Produzieren im Film- und Fernsehbereich soll ab Sommer 2020 deutschlandweit mit einer ersten Pilotphase starten. Das Zertifikat wird dauerhaft von der Filmförderungsanstalt (FFA) im Auftrag der BKM an interessierte Produktionen vergeben und unter wissenschaftlicher Begleitung zu einem deutschlandweiten Standard weiterentwickelt. Das zugrundeliegende Konzept geht wesentlich auf den Arbeitskreis „Green Shooting“ zurück. Aufbauend auf die Erfahrungen der Pilotphase des Zertifikats plant die BKM ergänzend die Einführung verbindlicher Nachhaltigkeitskriterien für die Filmförderung des Bundes.

Filmbranche: Selbstverpflichtung zu 100 ökologisch nachhaltig hergestellten Produktionen
Bereits jetzt verpflichten sich die Mitglieder des Arbeitskreises „Green Shooting“ freiwillig dazu, in den Jahren 2020 und 2021 100 Film- und TV-Produktionen nach ökologischen Nachhaltigkeitskriterien zu produzieren. Unter den 100 Produktionen sind nach heutigem Stand zum Beispiel sechs Daily
Soaps wie „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“, „Unter Uns“, „Alles was zählt“ oder „Sturm der Liebe“, 17 Serien wie zum Beispiel „Sankt Maik – Staffel 3“, „Soko Stuttgart“, „Bettys Diagnose“ oder „Ich und die anderen“, 20 Tatort- und Polizeiruf-Folgen sowie Shows wie „Die Superhändler“. Ein Siegel ist für die Teilnahme an der Selbstverpflichtung nicht vorgesehen. Ein Teil dieser Produktionen wird aber auch an der Pilotphase des freiwilligen Zertifikates von BKM und FFA teilnehmen. Ebenso wie die Pilotphase des Zertifikats werden im Rahmen der gemeinsamen Initiative von BKM und Branche auch die Abschlussberichte der 100 Produktionen wissenschaftlich ausgewertet.

Welche Kriterien müssen die Projekte der Nachhaltigkeitsinitiative erfüllen?

Alle Produktionen müssen drei verpflichtende Grundkriterien erfüllen:

1. BERATUNG / FACHLICHE BEGLEITUNG Toggle

Verpflichtend ist die Beschäftigung eines „Green Consultant“ oder eines*r auf dem Gebiet „Green Shooting“ erfahrenen und geschulten Mitarbeiter*in, der*die die gesamte Produktion (inklusive Pre und Postproduction) begleitet und im Hinblick auf eine möglichst ressourcenschonende und CO2 arme Umsetzung nach den unten genannten Kriterien berät.

2. BILANZIERUNG / DATENERFASSUNG Toggle

Sämtliche CO2 Emissionen sind vor Beginn der Produktion mittels eines geeigneten CO2 Rechners zu erfassen, um die wichtigsten Handlungsfelder, die geeigneten Maßnahmen und das Endergebnis zu validieren. Dafür kann z. B. der von der MFG Baden Württemberg und dem SWR entwickelte CO2 Rechner (https://mfg.greenshooting.de/de_DE/page) verwendet werden.

3. ABSCHLUSSBERICHT Toggle

Nach Abschluss der Produktion erstellt das Produktionsunternehmen einen Bericht. Darin wird über die Erfüllung der verpf lichtenden Kriterien 1 3 sowie der weiteren Kriterien (siehe unten) Rechenschaft abgelegt. Hier sind auch die tatsächlichen, nach dem Ende der Produktion berechneten CO2 Emissionen der Produktion auszuweisen. Die Abschlussberichte werden wissenschaftlich ausgewertet.

WEITERE KRITERIEN Toggle

Von den nachfolgend genannten weiteren 14 Kriterien sollen bei Film und Serienproduktionen 10 und bei studiobasierten Unterhaltungsproduktionen 11 Kriterien erfüllt werden.

Bereich Energie

4. Öko Strom
Es wird eine Umstellung auf Öko Strom in allen für die Produktion genutzten Bereichen inklusive Büros und Studios vorgenommen. Der Wechsel auf Öko-Strom ist eine der schnellsten und einfachsten Methoden, um CO2-Emissionen drastisch zu senken.

5. Generatoren
Bei Film und Serienproduktionen: Der Einsatz von Dieselgeneratoren soll deutlich reduziert werden. Dieser ist daher nur bis zu einer Einsatzdauer von 3 Tagen pro Location erlaubt. Der Einsatz von Dieselgeneratoren ist nur dann gestattet, wenn es keinen geeigneten Netzanschluss in der Nähe gibt, wobei in diesen Fällen Gasgeneratoren, Hybridgeneratoren und Mobile Stromspeichersysteme bevorzugt zum Einsatz z u bringen sind. Netzanschlüsse sind mit Ökostrom zu betreiben ( Ziffer 4). Bei studiobasierten Unterhaltungsproduktionen werden keine Generatoren zugelassen.

6. Verzicht auf Einwegbatterien
Wo immer möglich, wird auf den Einsatz von Einwegbatterien sowohl am Set als auch in den Produktionsbüros und Studios verzichtet und werden stattdessen aufladbare Akkus zum Einsatz gebracht.

Bereich Reisen / Transport

7. Flugreisen
Die Bahn ist zurzeit das umweltfreundlichste Transportmittel und emittiert im Schnitt 90 weniger CO2 als eine Flugreise. Deswegen sind Flugreisen nur dann erlaubt, wenn die entsprechende Bahnfahrt über 5 Stunden dauern würde.

8. PKW-Flotte
Mindestens 50% der PKW-Flotte müssen CO2 reduzierte Fahrzeuge mit geringen Ruß und Stickoxidemissionen sein: Hybridfahrzeuge, E-Autos, LPG ( Autogas)- und CNG (Erdgas Biogas)-Fahrzeuge.

9. LKW-Flotte
Es sind nur CO2 reduzier te LKW bzw. Transporter Sprinter ab 2,8t mit geringen Ruß und Stickoxidemissionen erlaubt: Diesel EURO6, E-Fahrzeuge, CNG LNG und LPG Fahrzeuge.

10. Unterbringung
Mindestens 30 der Übernachtungen müssen in Hotels mit einem Umweltprogramm oder in Apartments Ferienhäusern stattfinden.

Bereich Verpflegung

11. Catering
Die zu beauftragenden Cateringunternehmen werden auch nach der Frage ausgewählt, inwieweit diese nach ökologischen Kriterien arbeiten. Dabei gilt als Ziel: Die eingesetzten Lebensmit tel sollen mehrheitlich regionaler Herkunft sein. Im Weiteren wird das Cateringunternehmen zur Einhaltung von Ziffer 15 und 16 verpflichtet.

Bereich Ressourcenschonung

12. Papierverbrauch
Soweit möglich, wird auf den Einsatz von papiergebundenen Unterlage n zugunsten einer digitalen Nutzung verzichtet. Sollte Papier eingesetzt werden, ist Recycling Papier zu nutzen. Dies gilt für sämtliche Verbrauchsformen.

13. Holzverbrauch
Holz und Holzprodukte wie Spanplatten müssen FSC-zertifiziert sein.

Bereich Umweltgifte

14. Umweltschädliche Substanzen
Formaldehyd, PVC, lösemittelhaltige Farben, Styropor, Melamin, Isocyanate, Phthalate, Toluol, bromierte Flammschutzmittel ( und weitere umweltschädliche Substanzen sind im Dekobau nur in begründeten Ausnahmefällen zu verwenden. Diese Ausnahmefälle sind im Abschlussbericht zu dokumentieren und zu begründen, inklusive einer Angabe der verwendeten Volumina.

Bereich Müll-Entsorgung / Recycling

15. Plastik
Einwegplastik ist generell in allen Bereichen zu vermeiden und durch umweltfreundlichere Lösungen zu ersetzen. Es besteht die Verpflichtung, an jeder Produktionsstätte und in sämtlichen genutzten Büros auf Einweggeschirr ( Besteck, B echer) aus Plastik zu verzichten. Dies gilt auch für Plastikflaschen
(PET Mehrwegflaschen).

16. Mülltrennung
Die Trennung des entstehenden Mülls wird mindestens in die Kategorie Papier Glas Plastik Metall Biomüll an jeder Produktionsstätte, allen Studios und in sämtlichen genutzten Büros erfolgen.

17. Licht
Nur bei Studioproduktionen: Es sind ausschließlich LED Scheinwerfer oder andere Lichtquellen mit vergleichbarem Wirkungsgrad zu verwenden.

 

Katja Bäuerle (Creative Responsibility Manager UFA GmbH) zur Nachhaltigkeitsinitiative:

„Die Nachhaltigkeitsinitiative des Arbeitskreises Green Shooting ist einmalig, weil hier erstmals nicht nur Produzenten sondern auch Sender, Förderer und Verbände zusammen an einem Strang ziehen. Wir wollen gemeinsam nicht nur dazulernen, wie man wirklich nachhaltig seinen produzentischen CO2-Ausstoß reduziert, sondern durch unsere Nachfrage auch langfristig den Markt beeinflussen, der noch nicht überall in ausreichendem Maße bietet was wir in der Produktion brauchen, um grüner zu werden.“

Katja Bäuerle (UFA) beim Panel zur Nachhaltigkeitsinitiative
Katja Bäuerle (UFA) beim Panel zur Nachhaltigkeitsinitiative

Was tut die UFA bisher konkret in Sachen „Green Shooting“?

Seit 2014 setzt sich das UFA Green Team für die Themen nachhaltige Fernsehproduktion und grüne Office-Gestaltung bei der UFA ein. Das produktionserfahrene Team um Katja Bäuerle (Creative Responsibility Manager UFA GmbH), Wiebke Terjung (Director Finance UFA GmbH) und Olimpia Czerna (PA Head of Reality/Factual UFA Show & Factual) steht den Produktionsteams aller UFA-Units tatkräftig zur Seite und unterstützt bei der Umsetzung von grünen Maßnahmen und bringen Themen, Projekte und Ziele auf die UFA-Agenda.

An dieser Stelle lest ihr, in welchen Bereichen wir bereits „grün produzieren“.

 

 

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