„Nicht reden, machen!“ Götz Georges Einsatz galt immer auch der Unterstützung mutiger Projekte. Dabei war es ihm ein großes Bedürfnis, der Ungerechtigkeit im Hinblick auf mangelnde Chancengleichheit im Alter zu entgegnen.
Dieses Projekt unterstreicht den Grundsatz seiner Stiftung und ich freue mich auf beherzte und couragierte Themen, spannende Charaktere, Emotion und einen sensiblen, achtenden Umgang mit dem Thema „Alter“. Ganz im Sinne eines Zitates von William Shakespeare „Lasst die Schauspieler gut behandeln, denn sie sind der Spiegel und die abgekürzte Chronik des Zeitalters.“
„Ich habe mich schon immer über den Satz „Jetzt beginnt der Ernst des Lebens“ gewundert, der inflationär zu Anlässen wie Einschulung, Abitur, Master, Berufseinstieg etc. verwendet wird.
Der Ernst des Lebens beginnt mit dem ersten und endet mit dem letzten Atemzug. Und gesellschaftsrelevante Geschichten und Situationen beginnen oder enden nicht an den Altersgrenzen der sogenannten „werberelevanten Zielgruppe“. Auch darüber hinaus gibt es Konsum, Neustarts, Veränderungen, Überraschungen, Überforderungen, Grenzerfahrungen, Herausforderungen, Lust und Liebe. Ich freue mich sehr auf inspirierende Einreichungen zu Themen aus den Perspektiven der älteren Generation.“
„Ich denke dass gute Geschichten für Filme eigentlich völlig unabhängig von dem Aspekt des Alters sind – und trotzdem ist es ungewöhnlich und spannend, den Fokus auf „über 50“ zu lenken, um gezielt diese Perspektive zu öffnen und zu betrachten. Ich wünsche mir ein möglichst großes Spektrum an Serienkonzepten mit fantasievollen Ideen, überraschenden Themen und interessanten Figuren die faszinieren und fesseln.“
„One day baby, we’ll be old
Oh baby, we’ll be old
And think of all the stories that we could have told…“
(„One Day“ von Asaf Avidan & the Mojos ‧ 2008)
„Auch wenn ich sehr viel Wert auf junge, frische Ideen lege, sollten wir die Reife und Erfahrung des Lebens nicht weniger beachten.“
„Was hat mich dazu bewogen, dabei zu sein, mitzumachen in der Auswahl von Geschichten über Menschen ab/über 50 Jahren? Vermutlich der Moment, an dem das Innehalten im Augenblick präsenter wurde und der Blick zurück einfacher und wehmütiger. An dem der zukunftsgerichtete Blick an Naivität verloren hat, mit mehr Skepsis und Verhaltenheit gefärbt und die körperlichen Grenzen deutlicher spürbar wurden.
Stürzen wir uns in komplexe, dichte, farbige Erzählungen, die unsere Facetten der Zerrissenheit auf der einen und Gelassenheit und liebendem Blick auf der anderen Seite mit einfangen! Es wird Zeit für mehr Content außerhalb der führenden Zielgruppe bis 49 Jahre!”
„GRACE AND FRANKIE ist eine meiner Lieblingsserien. Die Hauptdarstellerinnen Jane Fonda und Lily Tomlin spielen umwerfende Frauen um die 70, die ein turbulentes Leben führen. Miley Cyrus twitterte begeistert: „I found my show! Jane & Lily are so bad a$$!“ Ihr Enthusiasmus half, dass Netflix eine zweite Staffel in Auftrag gab.
Wir haben gerade MARZAHN MON AMOUR für die ARD-Mediathek produziert. Unsere Protagonist*innen sind 50 und älter, und ich glaube, auch jüngere Zuschauer*innen werden angesprochen. Interessante, lebenskluge Figuren sind Role Models, die wir dringend brauchen. Lasst uns vielfältige Charaktere zeigen und Stereotype abbauen! Ich freue mich auf die Einreichungen. #RepresentationMatters!”
„Die Gesellschaft wird älter und unser Publikum mit ihr. Weit mehr als die Hälfte des Fernsehkonsums geht auf Kappe der Menschen über 60 Jahre, und auch die Streamer entdecken in den älteren Zielgruppen ihr größtes Wachstumspotenzial und suchen entsprechende Formate. Es lohnt sich also, Geschichten über die größte Zielgruppe zu erzählen, die wir haben, und ich würde mich freuen, wenn das Leute tun, die wissen worüber sie reden. Deshalb unterstütze ich diesen Wettbewerb – und auch, weil ich selbst schon lange nicht mehr in die werberelevante Zielgruppe zähle.”
„Älter werden betrifft uns alle. Ob persönlich oder in der demografischen Entwicklung in Deutschland in den kommenden Jahren. Der Renteneintritt liegt aktuell bei 67 Jahren, aber mit 50 Jahren – mitten im Leben und bei voller Kaufkraft – sind wir schon nicht mehr in der werberelevanten Zielgruppe. Allein in diesen 17 Jahren – und natürlich auch darüber hinaus – liegt so viel ungenutztes Geschichtenpotential. Ich schaue Serien in allen Altersgruppen, aber ich freue mich auf ein paar neue „Held:innen“, auf dramatische, schlaue, lustige und mutige Geschichten aus der 2. Lebenshälfte.”