Anni absolviert kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes von Ehemann Artur noch erfolgreich ihr Medizinstudium an der Charité. Sie muss, wie viele andere Frauen im dritten Kriegsjahr, in der Männerdomäne Medizin die Kollegen ersetzen, welche an die Front abkommandiert worden sind.
Anni ist eine junge energische Frau und nicht nur äußerlich, sondern auch ideologisch ein Vorzeige-BDM-Mädel: arisch, blond und sportlich. Aufgrund der Tatsache, dass sie mit der NS-Ideologie von klein auf indoktriniert wurde, nimmt sie manche zynischen Haltungen ihres Doktorvaters gegenüber den Patienten zunächst bedenkenlos an. Als sie dann selbst Mutter wird beginnt sie jedoch immer mehr die menschenverachtende Doktrin des Nationalsozialismus zu hinterfragen.
Otto ist ein sympathischer und extrovertierter Sanitätsoffizier, welcher sein Medizinstudium beenden soll, das durch die Front unterbrochen wurde. Er möchte sich damit aber lieber noch etwas Zeit lassen, um einen weiteren Kriegseinsatz zu entgehen. Von Pfleger Martin, der ähnlich traumatische Erfahrungen an der Front hatte, fühlt er sich als einziger sehr verstanden.
Zudem sieht Otto klar, wohin die NS-Medizin führt und fordert seine Schwester Anni auf, eine Haltung einzunehmen und nicht wegzusehen. Denn die Konsequenzen für ein behindertes Kind wie seine Nichte Karin sind ihm früh klar.
Prof. Sauerbruch ist ein glänzender Operateur, welcher auf höchstem Niveau in der Charité operiert und somit das unangefochtene Alphatier ist. Dabei duzt er jeden Patienten und behandelt sowohl reich als auch arm. Er ist in zweiter Ehe mit einer 30 Jahre jüngeren Kollegin verheiratet und gilt einerseits als aufbrausend, verfügt jedoch auch über hohe Intelligenz, Großzügigkeit sowie großen persönlichen Charme gepaart mit Witz.
Sauerbruch war kein Parteimitglied, galt aber im Nationalsozialismus aufgrund seines internationalen Renommees als unantastbar. Er begrüßte als Patriot Hitlers Machtübernahme zunächst als Ausdruck wiedergewonnener Stärke. Angesichts der Verfolgung seiner jüdischen Kollegen und der „Euthanasie“ an behinderten Kindern wandelt sich seine Sympathie für das Regime jedoch schnell ins Gegenteil um.
Margot ist die sehr ehrgeizige und unabhängige Assistentin von Prof. Sauerbruch, sie stammt aus einer reichen Industriefamilie Nähe Dresden. Durch ihre selbstbewusste Art imponierte sie Sauerbruch stets sehr – die beiden heirateten 1939, zuvor war sie bereits zweimal verheiratet. Mit 31 Jahren ließ sie ihre Tochter bei den Großeltern zurück und fing mit einem Medizinstudium noch einmal neu an. Aufgrund ihrer hohen Bildung und vielschichtigen Lebenserfahrungen konnte Margot an der Ideologie sowie dem Frauenbild der Nationalsozialisten keinen Gefallen finden.
Der kinderliebe und gutaussehende Oberarzt Dr. Waldhausen soll mit seiner fachlich exzellenten Expertise an einer Tuberkulose-Studie an behinderten Kindern profilieren. Professor Bessau, sein Chef, schätzt ihn dafür sehr und baut ihn als dessen Nachfolger auf.
Da er die nationalsozialistische Ideologie seit Jahren verinnerlicht hat, stellen seine Arbeiten keinen Konflikt dar. Als er sich jedoch für oder gegen seine behinderte Tochter entscheiden muss, beginnen immer größer werdende Probleme – beruflich und privat in der Ehe mit Anni.
Martin ist ein introvertierter schweigsamer junger Chirurgie-Pfleger, welchem von Sauerbruch nach einem Kriegseinsatz das linke Bein unterhalb den Knies amputiert werden musste. Er erhielt in einer erfolgreichen OP eine Prothese und präsentiert dieses gelungene Ergebnis jetzt oft im Hörsaal vor Sauerbruchs Studenten.
In der Charité spricht er ungern über seine Erlebnisse an der Front, sein liebevoller Einsatz für die verwundeten Patienten zeigt jedoch seine große Empathie gegenüber diesen. Martin schottet sich auch privat sehr von seinen Mitmenschen ab – nur mit dem Medizinstudenten Otto entwickelt sich eine tiefe vertraute Freundschaft.