Potsdam, 22. August 2019. Im Volucap-Studio in Potsdam-Babelsberg ist gestern, am 21. August, das erste volumetrische Zeitzeugeninterview gedreht worden. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der UFA, unter der Leitung von UFA Technology-Leiter und -Produzent Ernst Feiler und UFA SHOW & FACTUAL-Producer Philipp Grieß, sowie dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut HHI, das unter der Leitung von Dr. Oliver Schreer die technische Seite des Projektes verantwortet.
Die letzten Überlebenden, die die Gräuel des Nationalsozialismus am eigenen Leib erlebt haben, befinden sich bereits im hohen Alter. Der Kurzfilm „Ernst Grube – Das Vermächtnis“ setzt sich für die Bewahrung dieser Stimmen ein. Mit der Technologie des volumetrischen Videos, dessen Basistechnologie „3D Human Body Reconstruction“ von Forschenden des Fraunhofer HHI entwickelt wurde, wurden die Erinnerungen des Holocaust-Überlebenden Ernst Grube für nachfolgende Generationen festgehalten. Der jüdische Zeitzeuge berichtete im volumetrischen Studio der Volucap GmbH von seinen Erfahrungen im nationalsozialistischen Deutschland und seiner Gefangenschaft im Konzentrationslager Theresienstadt. Mithilfe von 16 Kamerapaaren und einer enormen Rechenleistung entstand im volumetrischen Studio ein naturgetreues dreidimensionales Abbild des ergreifenden Zeitzeugenberichts, welches direkt in eine virtuelle Welt integriert werden kann. Durch diesen „begehbaren Film“ wird ein Zeitdokument in einer noch nie dagewesenen Weise veranschaulicht. So soll vor allem jüngeren Generationen, denen die Geschehnisse des Nationalsozialismus weit entfernt scheinen, die Thematik als Virtual Reality-Erlebnis anschaulich vermittelt werden. „Ernst Grube – Das Vermächtnis“ setzt so einen neuen Meilenstein in der Dokumentation eines zentralen Kapitels der deutschen Geschichte und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur deutschen und europäischen Erinnerungskultur.
Nico Hofmann, CEO UFA: „Es ist ein wichtiges Signal, dass wir für unser erstes dokumentarisches VR-Projekt ein Zeitzeugeninterview mit dem Holocaust-Überlebenden Ernst Grube umsetzen. Als Medienschaffende haben wir eine besondere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der deutschen Erinnerungskultur. Mit der jüngeren Generation suchen wir gezielt die inhaltliche Auseinandersetzung, indem Ernst Grube von einem 16-jährigen Schüler interviewt wird. Es freut mich, dass die UFA dieses wichtige Projekt mithilfe der VR-Technik und in technischer Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut realisieren kann.“
Dr. Oliver Schreer, Gruppenleiter Immersive Medien und Kommunikation in der Abteilung Computer Vision und Visualisierung am Fraunhofer HHI: „Unsere ‚3D Human Body Reconstruction‘-Technologie ist zukunftsweisend für die realistische Darstellung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in Virtual und Augmented Reality-Anwendungen. Mit unserem Verfahren können wir reale Menschen in eine virtuelle Umgebung einfügen und sie dabei so lebensecht wirken lassen, wie wir es aus der realen Welt kennen. Die Technologie kann daher überall dort eingesetzt werden, wo es auf Authentizität ankommt und so die Tür zu einem riesigen neuen Anwendungsfeld öffnen – z.B. der authentischen Vermittlung von Geschichte und Zeitzeugenberichten.“
Der Kurzfilm „Ernst Grube – Das Vermächtnis“ soll der erste Film einer Reihe von Zeitzeugen-Interviews sein. Geplant ist die Vorführung des Kurzfilms in Kooperation mit einer Bildungseinrichtung in regionalen Schulen, Gedenkstätten und auf Einzelveranstaltungen. Eines der langfristigen Ziele des Projektes ist die Etablierung von VR/AR (Virtual Reality/Augmented Reality)-Anwendungen dieser Art als Bestandteil von Aus-, Weiter und Fortbildungen.
Unter dem Dach der UFA ist „Ernst Grube – Das Vermächtnis“ ein Projekt, das auf inhaltlicher Ebene von der UFA SHOW & FACTUAL und auf technischer Ebene von der UFA SERIAL DRAMA und der Technologie-Abteilung der UFA betreut wird.
Kontakt UFA:
Michaela Grouls
Manager Public Relations
Tel +49 331 70 60 375
michaela.grouls@ufa.de
Die Pressemitteilung als pdf zum Download: